Nachhaltige Mensch-KI-Zusammenarbeit

Nachhaltige Mensch-KI-Zusammenarbeit

Der gemeinsam von der TU Clausthal, der Universität Göttingen, der Universitätsmedizin Göttingen sowie der HAWK Göttingen beantragte Wissenschaftsraum „Nachhaltige Mensch-KI-Zusammenarbeit“ hat sich zum Ziel gesetzt, Roboter für einen Einsatz als Helfer in der Pflege fit zu machen.

Das Projekt widmet sich einer besonders gesellschaftsrelevanten Fragestellung. „Deutschland altert. Bedingt durch die steigende Lebenserwartung wächst der Bedarf an ambulanter Pflege und Rehabilitation stetig. Gleichzeitig herrscht ein Mangel an Fachkräften, die entsprechende Pflege-, Therapie- und Gesundheitsdienstleistungen erbringen können. Im Projekt wollen wir die Grundlagen schaffen, damit diese Lücke geschlossen werden kann“, erläutert Prof. Andreas Reinhardt, der das Forschungsvorhaben seitens des Clausthaler Instituts für Informatik koordiniert. Diese Versorgungslücke wird nach Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft sogar weiter anwachsen; für 2035 wird ein Defizit von beinahe 500.000 Pflegekräften vorausgesagt.

An dieser Stelle bietet die Digitalisierung eine Chance, den Fachkräftemangel abzumildern: durch den Einsatz von Assistenztechnologien bzw. Mensch-KI-Zusammenarbeit. Um diese Potenziale vollständig auszuschöpfen, gilt es laut Reinhardt aber noch eine Vielzahl elementarer Forschungsfragen zu beantworten. Zum Beispiel: Wie muss ein KI-System aufgebaut sein, um nachhaltig, ressourcenschonend, effizient und sicher mit Menschen zusammenarbeiten zu können? Welche Sensoren und KI-Verfahren sind erforderlich, um menschliche Befindlichkeiten, Absichten und Aktionen zu erkennen und vorherzusagen? Wie können wir ethische Grundsätze einhalten und die Privatheit der Beteiligten besser schützen? Und welche Auswirkungen hat dieser Schutz auf Vertrauen und Akzeptanz der Beteiligten im Interaktionsdreieck Patient – Pflegekraft – Roboter?

Diesen und weiteren Fragestellungen werden die insgesamt 14 an dem Projekt beteiligten Professorinnen und Professoren mit ihren Teams in den nächsten fünf Jahren nachgehen. Gefördert wird das Projekt in dieser Zeit mit 3 Mio. Euro. Das Projekt schließt dabei nahtlos an die Forschungsexpertise, die u.a. mit dem KEIKO-Projekt sowie dem Vorläuferprojekt HerMes auf dem Gebiet der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im SWZ gewonnen wurde, an.

Beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

  • Prof. Dr. Claire Chalopin (Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, HAWK Göttingen)
  • Prof. Dr. Rüdiger Ehlers (Software and Systems Engineering, TU Clausthal)
  • Prof. Dr. Thomas Linkugel (Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, HAWK Göttingen)
  • Prof. Dr. Jörg P. Müller (Informatik, TU Clausthal)
  • Prof. Dr. Andreas Rausch (Software and Systems Engineering, TU Clausthal)
  • Prof. Dr.-Ing. Andreas Reinhardt (Informatik, TU Clausthal)
  • Prof. Dr.-Ing. Delphine Reinhardt (Informatik, Universität Göttingen)
  • Prof. Dr. Anne Schacht (Psychologie, Universität Göttingen)
  • Prof. Dr. Silke Schicktanz (Ethik und Geschichte der Medizin, Universität Göttingen)
  • Prof. Dr. Wolfgang Viöl (Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, HAWK Göttingen)
  • Prof. Dipl.-Des. (FH) Stefan Wölwer (Gestaltung von interaktiven Medien, HAWK Göttingen)
  • Prof. Dr. Uwe Wolfram (Werkstoffkunde und Werkstofftechnik, TU Clausthal)
  • Prof. Dr. Ramin Yahyapour (Informatik, Universität Göttingen)