Digitaler Zwilling und Warteschlangentheorie

Created by Alexander Herzog |

Vortrag in Ludwigshafen auf Basis des gemeinsamen Projektes von BASF und SWZ

Auf Einladung des EN Quality Control Teams (ENT/QC) der BASF AG hat SWZ-Geschäftsführer Dr. Alexander Herzog am 14. September 2023 in Ludwigshafen gemeinsam mit Herrn Dr. Niklas Loges, Leiter der Qualitätskontrolle Nutrition & Health der BASF, einen Vortrag zum Thema „Digitaler Zwilling und Warteschlangentheorie" gehalten. Auf der sowohl vor Ort in Ludwigshafen als auch online besuchbaren Veranstaltung wurden neben Themen der Warteschlangentheorie und -simulation sowie deren praktischer Anwendung im Kontext der Produktions- und Logistikplanung die Fortschritte sowie geplanten nächsten Schritte des gemeinsamen Projektes „Digitaler Zwilling der Qualitätskontrolllabore der BASF“ vorgestellt. Auf der gut besuchten Veranstaltung entstand auf dieser Basis eine intensive Diskussion zu den über die aktuellen Fragestellungen hinausgehenden Möglichkeiten und Herausforderungen bei der simulationsbasierten Optimierung industrieller Prozesse.

Das aktuelle Ziel der Modellierung und Simulation der logistischen Prozesse in der Qualitätskontrolle besteht darin, die Zusammenhänge für die Personaleinsatzplanung transparenter zu gestalten und so Optimierungspotenziale, insbesondere im Zusammenspiel mit den Abteilungen, die die zu untersuchenden Proben zu liefern, zu heben. In der Qualitätskontrolle laufen Proben von über 500 Produkttypen aus mehr als 10 verschiedenen Produktionsanlagen zusammen. Je nach Art und Anzahl der Proben sind mehr oder weniger Analysen verschiedener Arten notwendig, die sowohl die Laborausstattung als auch die Mitarbeiter auf verschiedene Weise belasten. Pro Probe werden im Schnitt zwischen 10 und 40 Untersuchungen durchgeführt. Damit ergeben sich pro Jahr rund 180.000 durchgeführte Einzelanalysen. Durch die Qualitätskontrolllabore entsteht eine Abhängigkeit zwischen den verschiedenen Fertigungssträngen bei der BASF: Treffen mehr Proben aus einem Fertigungszweig ein, so hat dies aufgrund der begrenzten Kapazität der Labore auch Auswirkungen auf die Durchlaufzeiten aller anderen Proben.

Das aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekt zwischen der BASF und dem Simulationswissenschaftlichen Zentrum Clausthal-Göttingen wurde im Frühjahr 2022 gestartet und läuft bis Ende 2023. Für Anfang 2024 ist ein Anschlussprojekt, in dem die Modellierung sowohl räumlich auf weitere Laborkomplexe als auch inhaltlich auf weitere Fragen zur Analyse und Optimierung der Durchlaufzeiten ausgeweitet werden soll, geplant.